Corporate Design #1 – Form

Sind die Namensgebung und Idee für die Markengestaltung abgeschlossen, so ist einer der ersten Schritte die «Formgebung» für eine Wort- oder Bildmarke. Spielt bei der Wortmarke die Typografie eine wesentliche Rolle, so ist bei der Bildmarke die Formensprache das zentrale Element. Die Kunst dabei ist es die perfekte Balance zwischen einfachen geometrischen Elementen und grafisch bildhafter Ausarbeitung zu finden.

Grundüberlegungen

Muss die Marke klar eine bestimmte Botschaft vermitteln und damit eher einer streng reduzierten Illustration gleichkommen? Oder muss über die Marke eine eigene «Geschichte» erzählt werden, da das Unternehmen oder dessen Angebot keine bildhafte Gestaltung ermöglichen? Muss zudem die Verwendung der Marke durchgängig selbsterklärend sein, also in verschiedenen, wechselnden Anwendungszenarien funktionieren? Oder lässt sich ein gewisses Reglement für die Anwendung erstellen?

Es gibt für alle Arten eine Lösung, wichtig sind die lückenlose Konzeption und fehlerfreie Umsetzung der Markengestaltung.

Die Formsprache

In unserem Formenverständnis finden sich einige geometrische Grundformen wie z.B. Kreise, Quadrate, Dreiecke oder auch diverse Polygone wie Bienenwaben oder Fünfecke. Mit all diesen Elementen verbinden wir unterbewusst Eigenschaften wie Stabilität, Harmonie oder auch Dynamik. Diese unterbewusste Wahrnehmung geht sogar so weit, dass wir zufälligen grafischen Formen ziemlich eindeutig Fantasienamen zuordnen können. Es ist nur unschwer zu entscheiden für welche der folgenden Formen der Name «Maluma» und für welche der Name «Takete» steht.

Formsprache «maluma» und «takete»

 

Markenbilder im Medieneinsatz

War es bis vor einigen Jahren noch elementar, dass eine Wort- oder Bildmarke auch für einen Stempel, oder die qualitativ schlechte Darstellung auf einem Fax funktioniert, scheint in der digitalen Welt diese Notwendigkeit nicht mehr so akut zu sein. Dies ist jedoch nicht korrekt, denn auch in der digitalen Welt kommen solche «extremen» Ansprüche durchaus vor, denkt man an die begrenzten Platzverhältnisse im Kopf einer Website wenn sie auf einem Smartphone betrachtet wird, oder das Signet als App-Icon einer Smartphone- oder Tablet-Applikation. Eine neue Herausforderung wird zukünftig die Darstellung auf den noch kleineren Displays der sogenannten «Wearables» wie z.B. Smartwatches.

Es zeugt von der grafischen Qualität einer Wort- oder Bildmarke, wenn diese sich «mit dem Fuss in den Sand zeichnen lässt», wie es Prof. Kurt Weidemann so treffend formuliert hat.

Christian Woelk, Partner und Designer bei Adicto, Designagentur, Digitalagentur und Internetagentur mit Sitz in St.Gallen

Christian Woelk, Partner, Graphic Designer

Bei Fragen zum Thema « », aber auch zum Austausch über andere Themen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!