eCommerce 2024 – lohnt sich der Einstieg noch?
Früher war alles besser
Gut – das wissen wir alle… ob es wirklich so ist… Ist ein VW Golf I von 1975 nüchtern betrachtet wirklich besser als ein aktueller Golf oder sein elektrischer Nachfolger? Haben wir uns nicht längst an Vollklimatisierung, Fahrassistenzsysteme, Geräuschdämmung und hohe Sicherheitsfeatures gewöhnt? Manchmal verfälschen Erinnerungen unsere aktuelle Wahrnehmung. Erinnerungen sind «verifiziert», das aktuell erlebte muss sich erst noch beweisen.
Aber natürlich war das E-Business vor 10 oder 20 Jahren noch ein anderer Tummelplatz. Anfangs hatte man vielleicht das Problem, dass es noch gar nicht so viele Kunden im Web gab, oder die Zahlungswilligen den angebotenen Zahlungsbedingungen nicht vertraut haben. Dafür bot sich dann zunehmend die Chance, dass man mit einem gewissen Investment in einen Shop schnell viele neue Kunden auf – zumindest nationaler – Ebene gewinnen konnte. Denn ja, der Wettbewerb war tatsächlich nicht so gross. Dass eine kleine Apotheke innerhalb von 2-3 Jahren auf einen über 6-stelligen Umsatz im Webshop kommen konnte, war definitiv möglich. Mit einigen cleveren Ideen und Ausbauten am Shop liess sich das sogar noch steigern. Zugegeben, ganz so einfach ist es heutzutage nicht mehr.
Der Markt ist gesättigt
Diese Aussage hört man oft. Viele Webshops versuchen ihr Glück – und scheitern an zu geringen Umsatzahlen. Aber ist das wirklich ein Problem einer möglichen Marktsättigung? Ziehen wir doch einmal den Vergleich in die «Realität» und vergleichen eShops mit Ladengeschäften. Auch der Markt für Ladengeschäfte ist gesättigt – das beweisen viele Leerstände in Shopping-Malls, aber auch Innenstädten. Und dennoch würde man pauschal wohl niemandem von der Eröffnung eines Geschäfts abraten, denn es kommt ja immer auf das Sortiment, die Lage, das Preisniveau und den angestrebten Kundenstamm an. Und genau gleich verhält es sich auch mit Shops im Internet.
Gute Lage kostet Geld
Wer sein Ladengeschäft in einer viel frequentierten Zone eröffnen will und dabei in Bezug auf die Immobilie und die Ausstattung höhere Ansprüche hat, der weiss, dass hier stellenweise astronomisch hohe Pachtgebühren fällig werden. Vertreibt man das passende Sortiment und hat man seine Hausaufgaben in Bezug auf seine Kosten-/Nutzen-Rechnung gemacht, wird man mit ein wenig Geschick im Marketing dennoch in der Gewinnzone landen. Und wen überrascht es – auch hier sieht es im Online-Business ähnlich aus. Ein guter Shop mit entsprechender Positionierung in Google (=Lage) und etwas zusätzlichem Marketing wird definitiv die gewünschten Umsatzzahlen erwirtschaften. Das Problem scheint hier also viel mehr das Prinzip «viel mit wenig» zu sein. Ein günstig aufgesetzter 08-15 Shop, bei dem die Payment-Möglichkeiten zwar einfach zu integrieren waren (und dafür aber 2-3 Anbieter am eigenen Umsatz mitverdienen), gekoppelt mit schlechten Produktfotos und Produktbezeichnungen, die durch Abwesenheit glänzen, wird vermutlich kein rentables Business werden. Ebenso wenig wie der schmuddelige Hinterhofladen, bei dem die Ware durcheinander liegt, ein Grossteil der Beleuchtung defekt ist und man unfreundlich behandelt wird.
Der Ton macht die Musik
Bleiben wir bei unfreundlichem oder unqualifiziertem Personal in Ladengeschäften – auch der Kundenservice in einem Webshop muss stimmen. Und tatsächlich ist es oftmals so, dass gerade bei Webshops die eigentlichen Betreiber besonders affin für die Produkte sind, die man vertreibt. Nicht selten werden Webshops genau aufgrund dieser Hingabe zu einer Produktgruppe oder Produktkategorie gegründet. Und genau diese Hingabe, dieses Wissen muss der Kunde spüren. Und wenn es nicht im 1:1-Gespräch ist, das eventuell auch der Grund ist, warum manchen Anbietern ein Webshop lieber ist als ein eigenes Ladengeschäft, dann muss dieses Wissen anders kommuniziert werden. Durch Beratungs-Tools, durch einen wirklich guten Kundenservice, wenn einmal etwas nicht so ist, wie es sein soll…
Technik und Budget
Ein häufiges Argument gegen einen Webshop ist auch die Technik… damit kennt man sich nicht aus, da hat man keine Ahnung, was, wenn mal etwas nicht funktioniert… Jedes Ladengeschäft hat diverse technische Dinge im Einsatz – das Kassensystem, die Geschäfts-IT, die Beleuchtung, die Klimatisierung, das Kunden-WC und so weiter. Die wenigsten Ladenbetreiber sind vermutlich auch noch IT-Spezialisten, Elektriker, Heizungs- und Lüftungsmonteure oder Sanitärler. Wenn einmal etwas nicht geht, muss halt der Fachmann zurate gezogen werden. Nicht unbedingt gerne, aber man ist sich das gewohnt. Und so ist es bei einem Webshop auch – hier muss im Einzelfall halt auch einmal die Agentur aushelfen. Aber je besser der Webshop aufgesetzt wurde und je besser man hier beraten wurde, umso seltener wird die jemals notwendig sein.
Fazit
Wir könnten hier vermutlich noch viele Gegenüberstellungen von Ladengeschäften und Webshops machen und würden damit das Fazit nur noch weiter untermauern. Ein Webshop ist nichts, was man nebenher macht. Klar gibt es auch diese Ausnahmen, funktionieren manchmal auch, aber das sind die beliebten Paradebeispiele, die es immer und überall gibt. Lässt man sich aber darauf ein und ist sich bewusst, dass ein digitaler Shop zwar anders funktioniert als ein physisches Ladengeschäft, im Grunde aber genau die gleichen fundierten Überlegungen, Strategien und Finanzen benötigt, dann spricht auch 2024 absolut nichts gegen einen Einstieg ins eCommerce. Und gemeinsam mit einem Partner, der einem mit Herzblut und Sachverstand zur Seite steht ist der Erfolg planbar.
Und ja, wir sehen uns durchaus als so einen Partner – fragen Sie uns an!